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Autor: Teddy Verfasst am: 03.05.2012 11:20 Titel:
Ahoi werte Kapitäne,

ich hab da mal eine recht komisch wirkende Frage, aber wie sieht es eigentlich Rechtlich aus, wenn ich ein bestehenden Modellbau Rumpf rekontruiere und dann den Plan veröffentliche? Keine Ahnung

Konkret, ich habe hier den Rumpf der Odin von Robbe liegen. Diesen möchte ich gerne ins Model Center übertragen, damit ich die Einbauten planen und leichter herstellen kann. Wenn ich nun den Plan, der ja auf den Rumpfdaten von Robbe basiert, veröffentlichen würde, kann mir Robbe dann was? confus


Autor: Amateur Verfasst am: 03.05.2012 17:15 Titel:
Hallo Kai
Habe auf dem Plan der Happy Hunter folgenden Satz gefunden: " Nachdruck, auch auszugsweise sowie gewerbliche Verwertung jeder Art verboten " Auch bei Graupner Plänen ist dieser Vermerk aufgedruckt. Ich denke,dass Du besser die Finger davon lässt,denn ich könnte mir vorstellen,dass die Firmen im schlimmsten Falle rechtliche Schritte einleiten könnten.
Gruss aus der Schweiz
Hermann


Autor: Teddy Verfasst am: 03.05.2012 17:42 Titel:
Ja das stimmt schon, aber ich will ja keinen Teil des Plans kopieren, sondern den Rumpf rekonstruieren. Winken Es wird dabei nichts aus den Plan kopiert, nur gemessen.

Die Frage ist halt was darf man und was nicht. Ich bin kein Rechtsexperte, wobei der Vermerk "gewerbliche Verwertung jeder Art" schon komisch ist oder?


Autor: Amateur Verfasst am: 03.05.2012 18:00 Titel:
Guten Abend
Machs doch wie die "Asiaten" eine kleine Änderung und schon ist die rekonstruktion nicht mehr 1:1. Ich denke so könnte Dir niemand was anhaben. Bin auch kein Rechtsverdeher, aber von denen lernt man schummeln.
Hermann


Autor: PeterS Verfasst am: 04.05.2012 07:15 Titel:
Moin Kai

Ich denke, du kannst dich mit 2 Parteien anlegen:
- Dem Hersteller des Modells, der vermutlich Lizenzgebühren für seine Pläne bezahlt hat und jetzt deine "Konkurenz" nicht dulden will
- Der Originalwerft, die deine lizenzfreie Nutzung nicht billigt.

Bei der ODIN ist allerdings fraglich, ob es überhaupt ein Original gibt.
Es scheint doch eher ein vorbild-ähnlicher Bau auf Basis eines größeren Bugsier-Rumpfes zu sein, dem man ein wenig modernere Aufbauten verpasst hat.
Damit würde die Originalwerft schon mal ausscheiden.

Und beim Modellhersteller würde ich es mit Hermann halten:
Zeichne es 2 cm länger, und gut ist.
Das ist so ne allerwelts-Rumpf-Form, die könnte von jeder Werft der Welt stammen. Und mal so - mal so - aussehen...
Ausserdem scheint die Odin auch nicht mehr im Programm zu sein. Fraglich, ob ro..e da überhaupt noch Interesse an einer Weiterverfolgung hätte.

Aber auch ich bin kein Rechtsexperte, und dies soll keinesfalls einen Aufruf zum Plagiat darstellen!

Peter


Autor: Loeffel Verfasst am: 04.05.2012 14:06 Titel:
Wenn er den Plan anhand eines Modelles selber zeichnet, dann ist das aber keine KOPIE des bestehenden Planes. Du zeichnest ihn immer noch selber. Im Endeffekt kannst Du den Plan auch komplett ohne Vorlage selberzeichnen. Er kann exakt genauso aussehen. Bei einer Kopie ist das was anderes.
Abzeichnen wäre auch was anderes, aber erstellt seinen Plan ja nicht unter Zuhilfenahme eines anderen Planes. Solange kein Patent auf die Rumpfform besteht, wie bei einem X-Bow ist das kein Problem.


Autor: PeterS Verfasst am: 04.05.2012 15:59 Titel:
Die Frage liegt wohl eher nicht am "Patent" begründet.

Wenn robbe das Ding selber entworfen hat (also kein reales Schiff/Plan dahintersteckt), liegen die Urheberrechte erstmal bei dem Ingenieur, der das gezeichnet hat. Der hat in seinem Arbeitsvertrag unterschrieben, dass alle seine Entwicklungen in die Verwertungsrechte der Arbeitgebers übergehen. So kenne ich das eigentlich aus der Industrie.

Eher unwahrscheinlich, dass robbe jemals ein Patent (oder auch nur Geschmacksmuster-Schutz) auf einen Modellbootrumpf angemeldet hat.
Allerdings wird auch zB CalvinKlein oder BOSS nicht auf jede Unterhose ein Patent anmelden. Trotzdem wird es am Zoll eingezogen und vernichtet, wenn es als Plagiat erkennbar ist.

Das UrhG spricht dabei von "eigenständigen Werken"
Wenn dein Werk nun NICHT von seinem Vorbild abweicht, ist es eine Kopie. Nicht im Sinne von Papier-Kopie, aber trotzdem.

So würde ich das als nicht-Akrobat mal ansehen...
(Hab mich als Fotograf mal mit dieser Urheber-Geschichte beschäftigt)

Peter


Autor: Loeffel Verfasst am: 04.05.2012 19:23 Titel:
Dann habe ich auch eine Kopie, wenn ich die Pläne anhand des Originals selber zeichne. Dann ist so ziemlich jeder Plan ganz automatisch eine Kopie.


Autor: Amateur Verfasst am: 04.05.2012 21:09 Titel:
Guten Abend
Ich denke,dass man das so auslegen könnte,deshalb würde ich zwei,drei Details ändern z.B. Länge,Kran usw. Die abänderung müsste ja beim Bau nicht berücksichtigt werden. Hauptsache der Plan wäre keine Kopie.Das Modell wird kaum jemand mit dem Plan vergleichen. Ein bisschen Schwindel (kompromiss) darfs doch sein.
Hermann


Autor: PeterS Verfasst am: 05.05.2012 08:54 Titel:
Hm, tja, ...
wo ist der Unterschied ?

Ich denke:
Wenn du im Hamburger Hafen ein Original zeichnest/fotografierst wird später im Modell sicher nicht alles exakt passen. Ganz zu schweigen von der Rumpfform, die man ja eh nur nach-modellieren kann. (Die unterschiedlichen Formen kann man ja an unserer BOW-Flotte erkennen)
Ein großer UNterschied wird sicher auch der Maßstab sein. Baust du dein Modell 1:50 nach deinen Zeichnungen, wird das sicher keinen ankratzen. Würdest du dein Modell allerdings 1:1 bauen, hätte man sicher schnell die Originalwerft an der Backe.

Da ja nun unser "Original" ein kleiner Modellrumpf ist, wäre die Kopie 1:1
Lässt sich auch prima auf den Tisch legen und vermessen ( nicht nur schätzen und nach-modellieren)
Da könnte man ja gleich einen GFK-Abdruck nehmen, und die Rümpfe vertreiben. Rechtlich würde das wohl auch einem Vermessen/Zeichnen entsprechen, es ist eine Kopie.
(Diese Abformung eines -nicht mehr lieferbaren- Rumpfes gab es schon mal. Ging aber für den Formenbauer nicht gut aus. Sorry, keine Quelle, war irgendwas von aeronaut oder Krick?)

Meine Ansicht:
-Wenn es die ODIN in real gäbe, könnte man die Werft anfunken.
Vermutlich würden die für nicht-kommerziellen Gebrauch sogar Zeichungen rausrücken, das Teil ist ja nicht mehr so neu. Dann wäre das ganze Geraffel um Rechte hinfällig.
- Da die ODIN vermutlich nicht real existiert, müsste man sich mit robbe kontaktieren. Und die werden vermutlich mit NEIN antworten, oder irgendwelche Lizenz-Gebühren erheben. Da so eine Anfrage auch erhöhte Aufmerksamkeit nach sich zieht, wäre ich da mal eher zurückhaltend.

Ich bleib dabei:
Hol dir deine Daten, ändere ein wenig, dann kann dir niemand ans Bein pinkeln.

Peter



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